Über ihren
praktischen Nutzen hinaus haben Messer seit alters her auch spezielle
mythische Bedeutungen.
Ihr Grundelement Eisenerz steht einerseits für materielle Beständigkeit
und Erdung. Andererseits symbolisieren sie die originär handwerkliche
Orientierung des Menschen, seine erfinderische Begabung und sein
Bestreben, sich die Erde untertan zu machen.
Bekanntlich nimmt
die Tradition handgeschmiedeter Messer vor allem in Asien und im Orient
noch immer eine Sonderstellung ein.
Ob im archaischen
Jemen, wo das Tragen des "Jambiya" genannten Dolches zur
selbstverständlichen Darstellung männlicher Würde gehört, oder im modernen
Japan, wo z.B. Meister Keijiro Doi
(geb. 1927) aus Sakai bei Osaka mit seiner Kunst des mehrlagigen
Schmiedens extrem harter Damastklingen (64°Rockwell)
nach wie vor höchstes
Ansehen genießt:
Gerade individuell
hergestellte Messer haben etwas an sich, das bei eingehender Betrachtung
über den primären Eindruck eines Handwerkszeugs hinausgeht.
Sie suggerieren
Kraft und Tugendhaftigkeit, Beständigkeit, Wille und Ausdauer - und,
abhängig vom künstlerischem Grad des Schmiedemeisters, strahlen sie eine besondere Art
von ästhetischer Schönheit aus, je nach Klingenform und Damastzeichnung sowie
gefühltem Schwerpunkt beim Halten des einzelnen Produkts.
Im Folgenden ist
eine Auswahl von afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen
Exemplaren
zu sehen, die zumeist handgeschmiedete Unikate aus den Händen
exotischer Meister
sind.
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